Schriftliche Quellen über die Pfarrgeschichte sind spärlich. 1218 wird eine Kirche erstmals erwähnt. Es ist anzunehmen, dass ab damals – wohl in einer kleinen Kapelle – berittene Kapläne der Mutterpfarre Hengsberg von Zeit zu Zeit Gottesdienste abgehalten haben. Zu Ende des 17. Jahrhunderts hat die Kirche im Wesentlichen ihre heutige Gestalt erhalten. Die schöne, barocke Ausstattung der Seitenaltäre und der Kanzel sind bis heute zu sehen. Der jetzige Hochaltar, der zu Beginn des 20. Jh. errichtet wurde, zeigt in der Mitte das Bild des hl. Evangelisten Matthäus. Darüber die Hl. Dreifaltigkeit, links und rechts stehen Petrus und Paulus bzw. außen Florian und Rochus. Die rechte Seitenkapelle ist dem Jesuiten-Gründer Ignatius geweiht. Er ist flankiert von zwei Bischöfen. Augustinus trägt ein Herz in der Hand. Oben Georg mit dem Drachen. Davor steht der Taufstein mit der Jahreszahl 1708. Hier möchte ich Ihre Aufmerksamkeit besonders lenken auf den Marienaltar in der linken Seitenkapelle: Das Bild Mariä vom Siege (=Drachentöterin) ist eher selten, ebenso die auf dem Altar stehende Prozessionsmadonna. Die linke Statue kann nicht zugeordnet werden, die rechte stellt die hl. Apollonia dar, die Patronin der Zahnärzte. Darüber wieder die Hl. Dreifaltigkeit Eher selten ist die in Stein gemeißelte Stiftungstafel, die bezeugt, dass ein Caspar Amon, „römisch kaiserlicher Hoff Controllor in Winn“ eine Stiftung hinterlegt hat, damit davon die Gottesdienste, die Armenstiftung, Mesner, Ministranten und Kirchenpropst unterhalten werden könnten. Diese Tafel ist datiert mit 1687: wohl jene Zeit, zu der der Kirchenbau (und der Pfarrhofkauf) abgeschlossen wurden.
Pfarrer Peter Brauchart